Die Individualpsychologie ist eine der grundlegenden und historischen, psychotherapeutischen Schulen. Sie versteht sich heute in Osterreich als analytische Methode, in der es um die Bearbeitung der therapeutischen Ubertragungs- und Gegenubertragungsbeziehung im Hier und Jetzt geht. Dabei spielen die Erkenntnisse aus der britischen Objektbeziehungstheorie, der Bindungstheorie und dem Mentalisierungskonzept ebenso eine Rolle, wie die Weiterentwicklung der Sauglingsforschung, der Kommunikationsforschung und der Theorie eines intersubjektiven Feldes. Das vorliegende Buch beschaftigt sich mit den originaren Beitragen Alfred Adlers und deren Relevanz in der gegenwartigen therapeutischen Praxis. Der Autor geht von der These aus, dass Alfred Adler, der die Individualpsychologie 1911 nach Kontroversen mit Sigmund Freud begrundet hat, mit seinen Konzepten einen hohen Gegenwartsbezug aufweist. Die Individualpsychologie versteht sich seit jeher als dialektisches Feld einer unbewussten psychischen Realitat im Menschen und dem Menschen als soziales Wesen."